Bodenklassen nach ATV DIN 18300
Für die Verlegung von Ver- und Entsorgungsleitungen stehen verschiedenste Möglichkeiten zur Verfügung, wodurch die Baukosten maßgeblich beeinflusst werden. Dies ist von den jeweils vorhandenen erdbautechnischen Eigenschaften anhängig, die wiederum als Grundlage für die Auswahl geeigneter Grund-, Fels- und Erdbauverfahren dienen.
Bei der Realisierung einer neuen Sport- und Freizeitanlage oder bei Sanierungsmaßnahmen müssen Ver- und Entsorgungsleitungen, wie Energiekabel, Steuerleitungen, Kabelschutzrohre sowie Druckrohre im Bereich Gas- und Wasser sicher und wirtschaftlich verlegt werden. Infolge einer ersten Bestandsaufnahme wird das geeignete Verfahren entsprechend der jeweiligen Bodenklasse ausgewählt.
Für die Bodenklassen der Kategorien 1 bis 4 empfehlen wir das Einpflugverfahren über einen Vibrationspflug. Hierbei wird das Pflugschwert auf die gewünschte Verlegetiefe abgesenkt und die Rohrleitung bis zu einem Durchmesser von 160 Millimetern sowie die dazugehörige Steuerleitung grabenlos in das Erdreich eingezogen. Das Erdreich schließt sich durch dessen Eigengewicht unmittelbar hinter dem Pflugschwert.
Die ATV DIN 18300 definiert folgende Bodenklassen:
Bodenklasse 1: Oberboden
Bodenklasse 2: Fließende Bodenarten
Bodenklasse 3: Leicht lösbare Bodenarten
Bodenklasse 4: Mittelschwer lösbare Bodenarten
Bodenklasse 5: Schwer lösbare Bodenarten
Bodenklasse 6: Leicht lösbarer Fels und vergleichbare Bodenarten
Bodenklasse 7: Schwer lösbarer Fels
Um eine kurzfristige Oberflächenwiederherstellung zu gewährleisten, kann die Pflugfläche zusätzlich abgewalzt werden. Eine weitere Absenkung des Grundwassers ist nicht erforderlich. Ebenso wird eine Vermischung der Bodenschichten vermieden. Je nach Anforderungen kommen hierbei kleine Mobilpflüge oder auch große Baggerpflüge zum Einsatz.
Bei der Bodenklassen der Kategorien 5 bis 7 besteht die Möglichkeit, einen bis zu 60 Zentimeter breiten Graben bis zu einer Tiefe von 2,5 Metern mit einer motorbetriebenen Fräse zu öffnen.
Hierbei wird das Rohr eingebracht und nahezu zeitgleich mit dem Aushubmaterial verfüllt. In der Nähe von Erdkabeln oder kritischer Infrastruktur erfolgt die offene Grabenverlegung, um eine Beschädigung externer Versorgungsleitungen zu vermeiden. Für die beschriebenen Verfahren verfügen wir über verschiedene Grabenfräsen und Bagger in der Größenordnung von 1,5 bis 25 Tonnen.
Unser Unternehmen verfügt über Fachkräfte mit langjähriger Berufserfahrung im Tiefbau. Darunter befinden sich Tiefbaufacharbeiter, Maschinisten, Techniker und Ingenieure. Unser Personal wird kontinuierlich geschult, um Ihnen stets einen hohen Qualitätsstandard und individuell auf Ihre Anforderungen zugeschnittene Lösungen bieten zu können.
Gesteuerte Horizontalbohrungen
Manches Gelände lässt eine Bearbeitung der Geländeoberfläche nicht zu. Mit dem Horizontalbohrverfahren lassen sich Distanzen bis zu 2000 Metern und Aufweitungen bis zu einem Durchmesser von 1800 Millimetern realisieren. Die steuerbare Horizontalbohrtechnik kommt dort zum Einsatz, wo Bauwerke, Gebäude, Gewässer oder spezielle Geländeoberflächen (z.B. Naturschutzgebiete, Start- und Landebahnen von Flughäfen, Gleisanlagen usw.) unterquert werden sollen und die Erdarbeiten somit auf ein absolutes Minimum beschränkt werden müssen. Da mit Hilfe dieser Bohrtechnik die Beschädigungen an den jeweiligen Objekten im Gelände oder an Straßen äußerst gering sind, entfallen Wiederherstellungsarbeiten, erneute Oberflächenbefestigungen und Reparaturen an Grünflächen und Bauwerken fast vollständig.